Mbah Sadiman ist 69 Jahre alt und lebt auf Java. Früher dachten seine Landsleute, Mbah sei nicht ganz gescheit. Heute wünschen sie sich, es gäbe mehr wie ihn. Warum? Weil es sein Ding ist, den Regenwald auf Java quasi im Alleingang aufzuforsten. Über 11.000 Bäume hat der Umweltaktivist in den letzten 25 Jahren gepflanzt.
Alles begann damit, dass der einst üppige und gesunde Regenwald im Süden Javas durch illegale Rodungen und Brände immer weiter ausgedünnt worden ist. Und weil so ein Boden nicht mehr in der Lage ist, Wasser zu speichern, hatte schlimme Folgen für Land und Leute.
Das gefiel Mbah Sadiman überhaupt nicht. Und weil er ein Mann der Tat ist, pflanzte er eines Tages den ersten Baum. Viele weitere folgten. Tag für Tag. Seine Landsleute wussten anfangs nicht genau, was das sollte. Sie wunderten sich, dass Mbah seine Ziegen gegen Banjan- und Fikuse-Samen tauschte und stempelten ihn als Spinner ab.
Dabei gab es einen guten Grund für Mbah Sadimans vermeintlich seltsames Verhalten. Er wollte „den grünen Wald wieder dichter machen“, sagt er in einem ntv-Beitrag. Mbah pflanzt Bäume, weil er möchte, „dass die Menschen wieder ausreichend Wasserreserven haben und saubere Luft zum Atmen haben“. Sadimans Bäume speichern Grundwasser. Inzwischen gibt es dank der stetigen Aufforstung sogar neue Quellen.
Über Rohrleitungen leiten die Bewohner der abgelegenen Bergregion im Süden Javas das Wasser zu mehreren Dörfern. Es wird getrunken und zum Kochen und Waschen benutzt. Auf den Feldern sorgt es dafür, dass Nutzpflanzen sprießen.
Sadimans Tun ist ein Segen für Land und Leute. Nicht nur, weil wieder frisches Wasser sprudelt. Seine Bäume halten mit ihren langen Wurzeln den Boden zusammen. So verhindern sie Naturkatastrophen wie beispielsweise Erdrutsche nach starken Regenfällen.
Es wäre schon, wenn mehr Menschen so denken würden, wie Sadiman Bah. Er hat erkannt, wie wichtig eine intakte Natur ist. Denn auch wir Menschen sind Teil der Natur!
(Text: Jürgen Unterhauser)
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